Städte und Regionen sind die Innovationstreiber

Wir berichten von unseren Eindrücken des SCCON2025, dem führenden Event für den digitalen Staat und öffentliche Dienste. Drei Tage Kongress, Expo, Workshops & Networking. Eine bewegende Veranstaltung für die digitale Zukunft der Regionen.

So viel vorab: Die Digitalisierung in Städten und Kommunen nimmt Fahrt auf, das zeigte die diesjährige Smart Country Convention in Berlin eindrucksvoll. Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft präsentierten praxisnahe Lösungen, die verdeutlichen: Die Smart City ist längst Realität.

Die Stadt Leipzig präsentierte beispielhaft, wie kommunale Daten intelligent genutzt werden können. Chatbots unterstützen bereits den Bürgerservice, während KI-Anwendungen in der Anonymisierung sensibler Daten oder der Analyse komplexer Karten- und Beteiligungsdaten eingesetzt werden. Auch die Auswertung städtischer Prozesse mit Methoden wie der MLP-Analyse zeigt, wie datenbasierte Entscheidungsfindung Verwaltung effizienter machen kann.

Dortmund wiederum machte deutlich, welch enormes Potenzial in Geoinformationsdaten steckt. Ob Klimaanalysen, Grünflächenmanagement, Planung von Radwegen oder Bebauungspläne für Solaranlagen – nahezu 95 % der kommunalen Daten besitzen einen Raumbezug. Diese Daten mit KI zu verknüpfen, eröffnet neue Perspektiven für Stadtentwicklung, Klimaschutz und Bürgerbeteiligung.

Forschung, Sicherheit und Datenstrategie

Von der Westfälischen Hochschule kamen Impulse für sichere Cloud-Lösungen und kryptografische IT-Sicherheit. Ziel ist es, Kommunen befähigt und geschützt in die KI-Zukunft zu führen.

Zentral bleibt die Erkenntnis: KI ist kein Allheilmittel. Nur mit klarer Datenstrategie, strukturierten Informationsflüssen und Kooperation über Verwaltungsgrenzen hinweg kann die digitale Verwaltung gelingen.

Politik und föderale Zusammenarbeit

Auch auf der politischen Ebene bewegt sich viel. Beim Bund-Länder-Panel betonte Dr. Benjamin Grimm Minister der Justiz und Digitalisierung Land Brandenburg, dass Digitalisierung in der Verwaltung nur gelingt, wenn Strukturen, Prozesse und ein gemeinsames Mindset über alle Ebenen hinweg zusammenwirken.

Die neu gegründete Digitalministerkonferenz (DMK) koordiniert die föderale Zusammenarbeit und bündelt Ressourcen zu Themen wie Cybersicherheit, Infrastruktur und digitaler Souveränität. Ein zentrales Signal war der Beschluss zur Einrichtung eines Bundesministeriums für Digitalisierung, das künftig als Motor für koordinierte Digitalpolitik dienen soll.

Verwaltung vereinfachen, Daten sortieren, Kooperation fördern und Transparenz stärken. Nur wenn Kommunen und Länder an einem Strang ziehen, entsteht nachhaltige Digitalisierung – und damit eine wirklich smarte Stadt.

Fazit

Die Smart Country Convention belegt an vielen Ständen, dass die digitale Transformation in Deutschland bereits aktiviert ist. Zwischen ambitionierten Pilotprojekten, neuen politischen Strukturen und wachsendem Bewusstsein für Datenkompetenz entwickelt sich eine neue Kultur der Zusammenarbeit.

Der Verein TDS – Transparente Digitale Stadt e. V. begleitet diese Entwicklungen mit Interesse und Engagement. Ziel bleibt es, Transparenz, Innovation und Bürgernähe in der digitalen Stadt weiter zu fördern – gemeinsam mit Kommunen, Partnern und Akteuren aus Verwaltung, Forschung und Wirtschaft.

Rückblick der Veranstaltung: www.smartcountry.berlin/de/konzept/rueckblick