WISSENSTRANSFER
Themen und Formate
Um die digitale Aneignung der smarten Stadt für seine BürgerInnen zu erleichtern und zu fördern, bieten wir Veranstaltungen und verschiedene Formate zu Themen an. Wir betrachten innovative und strategische Bereiche für eine smarte Stadt – mit dem Ziel, die Stadt von morgen zu erdenken, zu erfinden, zu erproben und zu gestalten. Auch nutzen wir diese verschiedenen Veranstaltungsformate, um gemeinsam mit der Stadtgesellschaft Ideen zu diskutieren und Prototypen zu entwickeln.
Formate zur Beteiligung
Podiums-Diskussion
Geladene Experten diskutieren zu einem konkreten Thema
Ort: Öffentlicher Raum
Meinungsbildung, Gedanken- und Informationsaustausch
Kompetenz-Seminar
Ein Fachexperte gibt Einblick in ein Thema
Ort: Online oder vor Ort
Wissensvermittlung, Statusbericht, Analysen und Anwendungsfälle
Design-Thinking-Workshop
BürgerInnen und Fachexperten im Denkrausch
Ort: Öffentlicher Raum
Gedankenspiel um Wünsche und Möglichkeiten für einen konkreten Anwendungsfall
Formate der Realisierung
Whitepaper
Projektidee
Nachlesbare Dokumentation
Konzeptpapier
Prototyping
Ausarbeitung
Ausarbeitung für erstes Modell-Umsetzung
Prototyping
Partnernetz
Kooperationen
Kooperationen für die Umsetzung
Beteiligungen
3 Themen rund um Smart City
Stadt-Daten: Was weiß die Stadt über sich
Die Daten, welche aus der Sensoriklandschaft der smarten Stadt gewonnen werden, werden in einer Datenplattform zusammengeführt. Aus diesem reinen Zahlenwerk können Daten in einem Dashboard als Grafiken “visuell” übersetzt werden, indem die Datenanalyse durch Graphen und Diagramme dargestellt wird. Um sich mit der Wirkung von Daten und der richtigen Darstellung zu beschäftigen, muss das Umfeld betrachten und ordentlich sortiert werden
Bürger sollen in die Lage versetzt werden, den Ursprung von Daten zu kennen, Datenflüsse nachzuvollziehen, Algorithmen zu durchschauen sowie Daten und Metadaten zu verstehen. Smart City-Technologien ermöglichen und erfordern die Übertragung urbaner Alltagspraktiken in digitale Codes und damit in Zahlen. Eine numerologische Infrastruktur identifiziert, quantifiziert, klassifiziert und verändert Elemente des Städtischen auch durch Feedbackschleifen. Auf diese Weise werden unterschiedliche Akteure digital sichtbar und für alle anderen Akteure der smarten Stadt lesbar.
Hier geht es um die Darstellung von visuell aufbereitete Vitaldaten der Stadt in Echtzeit. Visualisierte Stadtdaten befähigt die Bürger ihre städtischen Alltags- und Lebensprozesse selbstbestimmter zu steuern. Dies erhöht das Empfinden der Kontrolle über das eigene Leben und stärkt damit das Gefühl der Selbstwirksamkeit des Einzelnen. Dies stärkt auch eine transparente und evidenzbasierte Entscheidungsfindung in der Stadtentwicklung. Auf der Basis von Stadtdaten können städtische Akteure Was-Wäre-Wenn-Entscheidungen durchspielen und sich die Resultate als Grafiken visualisieren lassen.
Die Stadt-Daten bieten der Stadtgesellschaft nicht nur Datentransparenz, sondern fordert sie auch zum dialogischen Austausch über Daten und der Deutung auf. Es gilt dabei Klarheit darüber zu schaffen, wie und welche Daten innerhalb einer digitalen Stadt erhoben werden sollen und wie welche automatisierten Schlüsse daraus gezogen werden. Zielsetzung ist die dabei Ermächtigung des Bürgers seine smarte Stadt aus Zahlen zu lesen, zu beschreiben und zu definieren, indem er lernt Datenflüsse nachzuvollziehen, Algorithmen zu durchschauen und Metadaten zu verstehen.
Stadt-Sensorik: Die Augen und Ohren der Stadt
Smart City beruht technologisch u.a. auf in die Umwelt eingebettete Sensoren. Mit diesen werden städtische Abläufe mittels messbarer Daten erfasst, in Echtzeit ausgewertet und so städtische Infrastruktursysteme zu einem selbstregelnden System von Systemen vernetzt.
Die massenhafte Einführung von Sensoren und der Aufbau einer Infrastruktur automatisierter Sammlung und Speicherung von Daten in einem stadtweiten Sensoriknetzwerk bildet die Grundlage einer numerologischen, datenbasierten Beschreibung der Stadt. Auf diese Weise werden urbane Räume durch Informationstechnologie digital sichtbar, lesbar und erlebbar. Dies stellt die Kerneigenschaft der Digitalisierung dar. Die Messung von Ist-Zuständen, Planung von Soll-Zuständen und die Steuerung von Ist zu Soll – das alles in Echtzeit – ist eine Kerneigentschaft der Digitalisierung im Kontext Smart City.
Im Folgenden stellen wir drei bereits konkret angedachte Anwendungsszenarien für Smart City Sensorik Technologien zur Diskussion:
Möglicher Anwendungsfall: Ein städtischer Drohnen-Service für Personen, die sich z.B. in der Nacht auf dem Heimweg befinden und dafür eine gewollte und gewünschte Überwachung als Begleitservice anfordern. Dieser kamera-basierte Begleitschutz könnte durch die Polizei oder auch einen privaten Anbieter zur Verfügung gestellt werden.
Möglicher Anwendungsfall: Licht-an / Licht-aus. Licht nur nach Bedarf. Intelligente, bedarfsorientierte Lichtsteuerung im öffentlichen Raum reduziert Energieverbrauch und Lichtverschmutzung. Bewegungsmelder-basiert oder gesteuert durch andere Metriken können z.B. Fussweg-Beleuchtungen oder Lampen in Unterführungen bedarfsgerecht gesteuert werden. Durch grossflächigen Einsatz im Stadtgebiet lassen sich entsprechend relevante Einsparpotentiale heben.
Möglicher Anwendungsfall: Smarte Messbojen in Gewässern (Multi-Sensorik Bojen) lassen sich zur dauerhaften Überwachung von Wasserqualität und Erfassung von Umweltdaten nutzen. Durch die Kopplung verschiedener Sensoren z.B. für CO2 und Methan, die Integration von Probenahme-Systemen, Fließrichtungsanalyse und meteorologischen Messfühlern entstehen kleine Multisensorensysteme, die eine Vielzahl von Daten erheben. Zugleich können sie auch als schwimmende Notfall-Bojen für Badende oder den Schiffverkehr dienen.
Stadt-Raum: Die Smarte Stadt als Bildschirm für alle
Die Benutzeroberfläche einer Smarten Stadt ist in erster Linie visuell. Digitale Bilder verschiedener Art spielen für all die Interfaces der Smart City eine zentrale Rolle. Die Smarte Stadt ist eine “Visual User Experience”, die “User” sind in vielen Fällen die Bürger.
Durch die stadtweite Installation und Nutzung von Smart City Technologien erfolgt eine fundamentale Verschiebung der Raumnutzung und -wahrnehmung für die Akteure. Die räumliche Abbildung erfolgt maschinell berechnet, hochaufgelöst, multidimensional, dynamisch und annährend in Echtzeit. Die Fortbewegung der Stadtnutzer ist dabei vollständig begleitet und geleitet von digital-visuellen Navigationstechniken.
Konzept-Idee: Ob Kita-Navigator, Arzt-Navigator, Behördentermine oder welche Leistung ein „User/Nutzer” der Smarten Stadt sucht und in Anspruch nehmen möchte – die visuelle Benutzeroberfläche der Smart City navigiert den User nicht nur physische dort hin, sondern unterstützt ihn dabei auch Zugang zu der jeweiligen Leistung zu erhalten.
Bereits gängige Portale mit einer Vielzahl von Informationsangeboten und Suchfunktionen lassen sich mit neuen Technolgien (z.B. KI) smarter gestalten mit interaktiven Nutzeroberflächen als intelligente Navigatoren.
Konzept-Idee: Durch Smart City Technologien wird die Stadt als sozialer Raum mehr und mehr digital reproduziert. Der daraus entstehende digitale Zwilling basiert auf den Datenströmen der Stadt-Sensorik und den Auswertungen der Stadt-Daten. Dabei ist das elektronische Pendant mehr als nur ein einfaches Replikat. Der digital repräsentierte Stadtraum stellt eine inhaltliche und funktionale Erweiterung des analogen Originals dar.
Aufgrund der Interaktion der Raumnutzer mit dem physischen Stadtraum registrieren Sensoren Veränderungen und bilden diese in Quasi-Echtzeit auch in der digitalen Repräsentation des Raumes ab. Daraufhin erfolgt eine virtuelle Neuorientierung und u.U. veränderte Handlung des Stadtnutzers. Stadt und Nutzer befinden sich somit dank Smart City Technologien potentiell in einer sich verstärkenden Feedbackschleife.
Konzept-Idee: Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) werden als Mixed Reality (XR) zusammengefasst. XR als Interface der Smart City Technologien intensivieren das städtische Raumerleben, indem sie die Stadt als digital verdichtete Informationswolke erlebbar machen. Durch die digitale visuelle Darstellung der physischen Stadtumgebung mittels XR-Maps, wird sich der Stadt-Nutzer seines physischen und sozialen Raumes bewusster.
Eine Vielzahl innovativer Anwendungsfälle für XR-Technologien können hier entstehen: beispielhaft seien interessengeleitetes Hervorheben von städtischen Orten oder Einrichtungen genannt oder auch das situative Anzeigen von ordnungsbehördlichen Regelungen (z.B. Baumassnahmen, Verkehrseinschränkungen usw). Unterschiedliche Arten von Stadtkarten als Multi-Layer-Ansicht sind umsetzbar, mit denen verschiedene Nutzungsperspektiven präsentiert werden können.
Für uns ist Smart City Potsdam eine gemeinsame Vison von Nutzen und Möglichkeiten digitaler Anwendungen im Interesse und Sinne seiner Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste und Versorger. Wir denken Smart City in seiner Funktionalität weiter.
Ideen sind wertvoll.